Wir sind die „Planungsgruppe grüner Atzelbergplatz“.

Seit dem 9.1.2024 sind wir eine Planungsgruppe, die sich mit der Entsiegelung und Begrünung des Atzelbergplatzes beschäftigt.

Wir sind eine bunte Gruppe engagierter Anwohner*innen, Menschen, die am Platz arbeiten und Menschen, die interessiert sind aktiv an einer Umgestaltung des Platzes im Rahmen der klimaangepassten Stadtplätze mitzuwirken. 

Wie alles begann:

Schon vor Corona waren die Bestrebungen seitens Anwohner*innen und Einrichtungen am Atzelbergplatz da, etwas an der katastrophalen Situation im Sommer auf dem Platz zu ändern. 

Der Ortsvorsteher, Werner Skrypalle, berichtet von Bemühungen seit 2008. Danach plante eine Gruppe interessierter Bürger*innen in einer Planungswerkstatt die Umgestaltung des Platzes. 2015 wurde die Betonwüste für fast 4 Millionen Euro zum ersten Mal gestaltet. Schon während der Umbaumaßnahmen fühlten sich Anwohner*innen und Mitglieder der Planungswerkstatt übergangen, denn der Platz war grüner gedacht als letztlich umgesetzt. Die Betonwüste war nun gebaut und ihr Platz den enttäuschten Anwohner*innen überlassen. 

Quelle: Willi Loose

Immer wieder wurden danach Anträge zur Beschattung des Platzes eingereicht. Leider ohne Erfolg. Mit der Pandemie und durch die Corona-Maßnahmen traten die Probleme am Atzelbergplatz zunächst in den Hintergrund. Als dann im Frühling 2022 wieder zunehmend normaler Betrieb in den Einrichtungen um den Atzelbergplatz möglich war, wurde ganz schnell klar: So kann es auf dem Atzelbergplatz nicht bleiben. Es muss etwas passieren.

Aus der Elternschaft des Naturkindergartens „Hoppits am Huthpark“, die am Atzelbergplatz ihr Ladenlokal und Rückzugsort bei schlechtem Wetter hat, formierte sich eine Elterngruppe, die sich der Problematik neu widmete. Die Historie des Atzelbergplatz wurde erörtert, Anwohner*innen interviewt und am Platz Arbeitende befragt. Schnell wurde deutlich, wie aussichtslos die Lage zu sein schien. Politisch war nicht viel zu erwarten, also bewarb sich die Gruppe aus dem Kindergarten um ein Förderungsprojekt zur Entsiegelung des Platzes, das vom Netzwerk „Lust auf besser leben“ in Frankfurt initiiert wurde. Die Gruppe gab sich den Namen „grün gemacht“ und reichte ihre Bewerbung im Dezember 2022 ein.

Die Ausschreibung wurde nicht gewonnen: der Platz sei zu groß und die Mittel nicht ausreichend, wurde begründet.

Damit wollte sich die Gruppe nicht zufrieden geben und machte weiter. Im Frühling 2023 gab es ein erstes Treffen für schnelle, pragmatische, selbst zu bauende Lösungen, die die Gruppe installieren würde, um den Platz für die Kinder im Sommer bespielbar zu machen. Alle umsetzbaren Ideen wären aber nur ein Tröpfchen auf dem heißen Stein gewesen und so wurde außerdem geschaut, was sonst in Frankfurt an ähnlichen Orten passiert.

Vergleichbar schien die Situation auf dem Riedbergplatz und so wurde Kontakt zur Initiative Riedbergplatz aufgenommen, um sich von dieser beraten zu lassen. 

Zum damaligen Zeitpunkt war der Gruppe am Atzelbergplatz nicht klar, dass eine komplette Neugestaltung des Platzes im Bereich des Möglichen sein könnte. Die Geschichte zum Riedbergplatz zeigte Parallelen, die das mühselige Bestreben nach ein wenig Schatten unpassend erschienen lies. Die Planungsgruppe des Riedbergplatzes ermutigte unsere Initiative, aktiver und lauter werden zu lassen, um sich für große, langfristige, nachhaltige Ideen einzusetzen.

Das Programm „Klimaangepasste Stadtplatzgestaltung“ und der Atzelbergplatz

Der städtische Leitfaden Klimaangepassten Stadtplatzgestaltung (siehe extra Beitrag in dieser Rubrik) erreichte uns erstmalig.

Nach der Beratung von der Initiative Riedbergplatz wurde von „grün gemacht“ zum Runden Tisch eingeladen, um alle Betroffenen des Platzes zusammen zu holen, um sich fortan gemeinsam für einen lebenswerten Atzelbergplatz einzusetzen. Dieser Runde Tisch mit Quartiersmanagement, Kinderbeauftragten, der Einrichtung DeR Kids Klub und den Hoppits findet sich auch heute noch in der Planungsgruppe Grüner Atzelbergplatz wieder.

Dem Runden Tisch folgte der erste Termin, um in der nächsten Ortsbeiratssitzung laut zu werden. Dies geschah im Mai 2023. Der Ortsbeirat begrüßte das Engagement der Bürger*innen für den Platz und sicherte direkt Unterstützung zu und bekräftigte uns, als Initiative weiter zu machen. Erste politische Unterstützer*innen wurden hier gefunden und Kontakte geknüpft. 

Der Wille, mit oder ohne politische Unterstützung weiter zu machen, interessierte auch die anwesende Presse. Die Initiative „grün gemacht“ erschien erstmalig in der Zeitung. Mit einem Artikel in der Frankfurter Rundschau ( https://www.fr.de/frankfurt/seckbach-ort904344/der-atzelbergplatz-in-seckbach-soll-gruener-werden-92327062.html) und der Frankfurter neuen Presse (nicht online verfügbar). Mit der Aufmerksamkeit der Presse entstand schnell die Idee, eine zeitnahe Aktion zu starten, die für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen würde. Spenden wurden gesammelt, Ideen gesponnen und die Aktionsplanung „Hitzenotruf senden“ (https://gruengemacht.de) wurde geplant. Der Hitzenotruf wurde am 29.6.23 gesendet. Ein großes Platzbild entstand und mit Hilfe von Spenden in Form von Pflanzen wurde der Platz zeitweise begrünt.

Quelle: Anna Kirchner

„Grün gemacht“ erschien erneut in der Presse. In der FAZ (https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/aufgeheizte-stadt-sos-ruf-vom-atzelbergplatz-19005815.html) und noch einmal in der Frankfurter Rundschau (https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-hitzenotruf-auf-dem-atzelbergplatz-in-92373026.html

Als nächstes wurde der Umweltausschuss am 6.7.2023 von der Gruppe besucht. Die Initiative war durch die Presse bekannt und machte erneut ihre Forderung deutlich.

Mit großem Erfolg: Die Umwelt- und Klimadezernentin Rosemarie Heilig erwähnt drei Tage später zum ersten Mal in der Frankfurter Rundschau, dass der Atzelbergplatz vorgezogen wird und an Platz 3 der zu entsiegelnden Plätze steht. Frankfurter Rundschau (https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-und-die-hitze-atzelbergplatz-an-position-drei-92393285.html)

Die Initiative „grün gemacht“ geht in Sommerpause. Währenddessen werden Schirme vom Museumsuferfest auf dem Atzelbergplatz positioniert, die von der Stadt bereitgestellten grünen Wohnzimmer dürfen bis zum Sommerende stehen bleiben.

Es wird konkret

Im November vernetzt Rosemarie Heilig die Initiative „grün gemacht“ mit Willi Loose aus der Naturschutzgruppe Seckbach, die auch interessiert daran ist, bei der klimaangepassten und begrünten Umgestaltung des Platzes mitzuwirken.

Am 30.11.2023 treffen sich Willi Loose und Christiane Markovic-Aytogmus (grün gemacht) im Rahmen des Stadteilarbeitskreises Seckbach und laden zum ersten Planungstreffen für den Atzelbergplatz ein, dieses fand am 9.01.2024 statt. Seitdem laden wir regelmäßig zum Planungstreffen ein.

Quelle: Willi Loose

Seit dem Hitzenotruf auf dem Atzelbergplatz im Juli 2023, der viel Aufsehen erregt hat, ist also viel geschehen. Inzwischen trifft sich die „Planungsgruppe Grüner Atzelberplatz“ regelmäßig.

Die ersten Diskussionen der Planungsgruppe haben folgende Prioritätenliste ergeben:

Mehr Schatten;  soviel grün wie möglich, ohne die Bespielbarkeit des Platzes einzuschränken; mehr Orte für Begegnungen und Gemeinschaft zwischen klein und groß sowie jung und alt; Entfaltungsmöglichkeiten für die Jugendlichen unter Berücksichtigung der möglichen Bedenken von AnwohnerInnen; ein zentraler Ort, der Seckbach verbindet und wo die SeckbacherInnen in ihrer Freizeit gerne sein möchten!

Auf Anraten der Initiative zur Umgestaltung des Paul-Arnsberg-Platzes im Ostend, dem ersten bereits umgestalteten Platz aus dem Programm Klimaangepasste Stadtplatzgestaltung haben wir Kontakt zur Stadtplanerin im Ruhestand, Hanne Münster-Voswinkel aufgenommen. Sie leitet nun unseren Planungsworkshop an, mit dem wir im Frühjahr 2024 konkrete Vorstellungen zur Umgestaltung des Atzelbergplatzes entwickeln.

Wie geht es weiter?

Die Zeit zwischen Planung und Planungsumsetzung erfordert weiterhin das Engagement der Seckbacher Bürger und Bürgerinnen und muss genutzt werden der Stadt die Dringlichkeit der Umgestaltung vor Augen zu führen. Denn es gibt noch keinen Beschluss, dass unser Platz der nächste in der Reihe der umgestalteten klimaangepassten Stadtplätze sein wird. Auch gibt es dafür noch kein Budget im städtischen Haushalt.

Es braucht also weiterhin Aktionen und Events, regelmäßige Treffen und Infostände mit denen der Platz immer wieder ins Bewusstsein gerufen wird. Jeder/Jede ist eingeladen, Teil der Planungsgruppe zu werden.

Über die Treffen und Aktionen wird auf dieser Homepage und auf Plakaten am Platz informiert. Alternativ dazu kann man die Gruppe auch per Email erreichen: grueneratzelbergplatz@posteo.de.

Stand: Mitte April 2024